Am 11. November feiern wir den Sankt Martinstag. Den Namen gab ihm der heilige Martin, der um das Jahr 316 in dem von den Römern besetzten Sabaria (heutiges Ungarn) geboren wurde. Er wurde, wie sein Vater, Offizier im römischen Legionsheer. Im Jahre 334 reitet er durch die römische Provinz Gallien. Er begegnet einem Bettler, der frierend und in Lumpen gekleidet am Wegrand sitzt. Martin teilt mit dem Schwert seinen Mantel und gibt die Hälfte dem Bettler. Nachts im Traum erscheint ihm Jesus. Martin erkennt in ihm den Bettler, weil er des Mantels Stück als Kleid trägt und spricht: "Was du diesem Bettler gegeben hast, das hast du mir getan."
Martin wird zum Priester geweiht. Er erbaut das erste Kloster des Abendlandes. 371 wurde er Bischof von Tours in Frankreich, lebte jedoch weiterhin als Mönch in Armut. Er starb am 8. November 397. Über seinem Grab wurde erst eine einfache Kirche, später der Dom von Tours errichtet.
Mit dem Martinstag kündigt sich die bevorstehende dunkle Winterzeit an. Früher begann mit diesem Tag das 40 Tage dauernde Weihnachtsfasten. Auch endete an Martini das bäuerliche Arbeitsjahr. Knechte und Mägde konnten ihre Stelle wechseln. Der Pachtzins war fällig, neues Vieh wurde gekauft, man hatte den Ertrag aus dem Verkauf der Ernte. Schlachtfest wurde gefeiert. An den "Martinsschmaus" erinnern noch die Martinswecken (Stutenkerle) und die Martinsgans.
Zur Erinnerung an den großherzigen Reiter als Symbol der Nächstenliebe, feiern die Kinder Sankt Martin. Die Martinsumzüge sind seit 1886 aus dem Rheinland kommend bekannt.
Gesprächsschwerpunkt: Teilen, was mit wen...
Rollenspiel: Nachspielen der Martinslegende. Mit älteren Kindern auch als Schattenspiel.
Märchen: Sterntaler